Mondphasenanzeigen – vom Neumond bis zum Vollmond
03. JANUAR 2022
Den Alltag nach dem Mondkalender zu planen ist für einige Menschen Normalität. Sie planen ihr Leben nach der aktuellen Ausrichtung des Mondes und verfolgen verschiedene Ansatzpunkte für diese Lebensweise. Für manch einen klingt dies wie kosmischer Hokus-Pokus, für einen anderen ist dies eine schlaue Lebensart.
Der Mond beeinflusst vieles auf unserer Erde, was uns vermutlich nicht bewusst ist. Nur ein Beispiel wären hierfür die Tiden, der Höhenunterschied der Ozeane von bis zu 20 Metern zwischen Ebbe und Flut. Aufgrund der magnetischen Anziehungskraft des Mondes auf das Wasser der Erde, in Verbindung mit der Fliehkraft, entsteht sowohl auf der dem Mond zugewandten als auch auf der dem Mond abgewandten Seite der Erde ein sogenannter „Flutberg“. Bildlich dreht sich also die Erde innerhalb eines Tages unter den beiden dazwischenliegenden Ebbtälern hindurch. Somit wirken die Anziehungskraft des Mondes und die Zentrifugalkraft im Erde-Mond-System zusammen und bedingen diesen Effekt. Das komplette System rotiert zudem, um einen im inneren der Erde gemeinsamen Schwerpunkt.
Auch wechselt der Mond seine Lichtgestalt, dies sind dann die verschiedenen, uns bekannten Mondphasen. Diese Phasen entstehen durch die perspektivische Lageänderung des Mondes während seines Erdumlaufes relativ zur Erde. Der Mond kehrt der Erde immer die gleiche Seite zu, er dreht sich also während er die Erde umkreist einmal um seine eigene Achse. Die Dauer eines solche Umlaufs beträgt 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,8 Sekunden. Diese Phase wird auch „Lunation“ genannt. Die verschiedenen Mondphasen (vier verschiedene, die jeweils gerundet eine Woche dauern) bestehen aus Neumond, zunehmendem Mond, Vollmond und abnehmendem Mond. Des Weiteren gibt es auch Sonderereignisse wie die Mond- und die Sonnenfinsternis, die ein viel beachtetes Naturschauspiel darstellen. Neben der geringen Mondanziehungskraft, durch die Gegenstände auf dem Mond, im Vergleich zur Erde, um ein 6-faches leichter sind, ist auch von Interesse dass die Temperatur auf dem Mond zwischen plus 130 und minus 160 Grad variieren kann.
Die Mondphasen-Anzeige ist auch in einer Erwin Sattler Uhr, sowohl von der technischen als auch von der künstlerischen Seite her, immer eine Besonderheit. Schon seit Generationen wird die Begabung der Ölmalerei in der Familie Sattler weitergegeben. Früher bemalte der Vater von Viola Sattler (die Ehefrau von Erwin Sattler) die Monde, dann Viola Sattler selbst.
Heutzutage entstehen die Monde in liebevoller Handarbeit direkt in der Manufaktur, gemalt von Sue Sattler, einer der drei Töchter des Firmengründers. Von Beruf gelernte Uhrmacherin, zählte das Zeichnen und Malen schon immer zu einem ihrer größten Hobbys. Inzwischen werden in 16 verschiedenen Uhrwerken die Mondphasen in verschiedensten Varianten dargestellt. Zu Gründungszeiten der Großuhrenmanufaktur gab es lediglich eine Tischuhr mit integrierter Mondphasenanzeige.
Zum Bemalen der Mondscheiben und auch Mondkugeln werden ausschließlich lichtechte Ölfarben verwendet. Nur sie gewährleisten, dass über die Jahre hinweg kein Farbverlust an den wertvollen „Gemälden“ entsteht.
Selbstverständlich beinhaltet der Grundsatz „eine Sattler Uhr kann von Generation zu Generation weitergegeben werden“ nicht nur die reine Mechanik, sondern eben auch die künstlerische Anmut der verschiedensten eingebauten Monde. Für einige Modelle wird zusätzlich Goldpulver mit einem speziellen Lack verbunden, um so die funkelnden Sterne in den Nachthimmel zu zaubern.
Aufgrund des Umweltschutzes und der immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeit wurde vor einiger Zeit der Schritt von normalen Ölfarben zu Ölfarben auf Wasserstoffbasis vollzogen.
Auf jeder Erwin Sattler Mondscheibe befinden sich zwei Monde. Der technische Hintergrund hierfür ist das Zahnrad, das die Monde trägt, dieses hat 59 Zähne. Es schaltet somit pro Tag einen Zahn weiter und dreht sich daher in 59 Tagen einmal um die eigene Achse. Somit erscheint der Mond im dafür vorgesehenen Ausschnitt alle 29,5 Tage.
In früheren Zeiten trugen alle gemalten Monde immer ein Gesicht, sehr gut passend zu den Stiluhren von damals. Heutzutage jedoch gehört dies der Vergangenheit an, passend zu den modernen Zifferblättern und Gehäusen werden die Monde, ohne das verträumt wirkende Antlitz ausgeliefert.
Zuletzt wurden bei ausgewählten, limitierten Modellen die Mondphase mit handgefertigten, polierten und gewölbten Perlmuttscheiben dargestellt.
Perlmutt als edles und auch traditionelles Naturprodukt, ist ideal für die Monddarstellung! Durch verschiedenste Lichteinfälle und die ungleichmäßige Struktur entsteht so ein bezaubernder Schimmer der perfekt die reale Mondoberfläche simuliert.
Die Bearbeitungszeit einer Mondscheibe beträgt von der Produktion der Rohteile, bis zum einbaufertigen Mondphasenrad nahezu zwei Wochen. Allein die Lackierarbeit für die Grundierung beläuft sich auf einen Tag. Nach erfolgter Bemalung muss dann das kleine, runde Kunstwerk noch über eine Woche trocknen.
Zusätzlich zur handbemalten Mondscheibe werden auch einige Modelle mit handbemalter Mondkugel angeboten. Die im Hause feingedrehte Kugel aus massivem Aluminium sorgt für einen faszinierenden, dreidimensionalen Effekt und stellt so die Mondphasen noch deutlich plastischer dar.